
„Schule neu denken“: Was das Seminarformat für Schulleitungen so wirksam macht
Ein Gespräch mit Trainer Thorsten Klaus
2025 haben unsere Trainer:innen Andrea Seitz und Thorsten Klaus mit der Seminar- und Prozessbegleitungsreihe „Schule neu denken“ Schulleitungen über zehn Monate auf einer Teilstrecke durch die Transformation begleitet. Das erstmals durchgeführte Format endete Anfang Dezember mit einer zweitägigen Präsenzveranstaltung in unserem Stiftungshaus in Hanau – mit vielen wertvollen Kontakten und neuen Ideen, wie Schulleitungen ihre Schule wirksam besser machen können.
Was ihnen dabei geholfen hat, darüber spricht Trainer und Organisationsberater Thorsten Klaus.
Welche Eindrücke bleiben bei dir von „Schule neu denken“?
Thorsten Klaus: Ich bin noch ganz beseelt, wenn ich an die Gruppe denke und an die Themen, die die Teilnehmenden bewegen möchten und schon bewegen.
Andrea und ich waren beeindruckt, wie Schulleitungen sich neben ihrem operativen Geschäft die notwendige Zeit freiräumen, um Transformationsprozesse wirksam zu gestalten.
Und dass die Stiftung einen Alumnikreis aufbauen will – von Schulleitungen, die ihre Schulen weiterentwickeln –, das begeistert mich.
Was eint die Schulleitungen, die teilgenommen haben?
Thorsten Klaus: Eine Sehnsucht, Schule besser zu machen. Und die Diagnose, dass Schulen ihr eigenes Potenzial, Schülerinnen und Schüler wirklich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten, nicht wirklich nutzen. Schulen haben über Jahrzehnte eine starke „Beharrungskompetenz“ entwickelt – diese Schritt für Schritt aufzuweichen, das war das Einende.
Eine Sehnsucht, Schule besser zu machen.
Was hat den Teilnehmenden in den zehn Monaten dabei am meisten geholfen?
Was ist die besondere Stärke von „Schule neu denken“?
Thorsten Klaus: Eine große Stärke des Formats liegt in der Netzwerkbildung: zu sehen, wie andere Schulen etwas umsetzen oder gelöst haben, was für einen selbst noch ein dickes Fragezeichen ist. Diese kollegiale Unterstützung wurde durchweg als besonders hilfreich erlebt.
Dazu kamen die Impulsgeber:innen von außen, wie zum Beispiel Micha Pallesche, Björn Nölte und Andrea Franke. Sie haben die Teilnehmenden herausgefordert, neu zu denken –ohne die Früchte zu hochzuhängen.
Und: Die Module fügen sich zu einem sinnstiftenden roten Faden zusammen. Diese Rückmeldung hat Andrea und mich sehr gefreut. Unser „Plan“ scheint aufgegangen zu sein.
Der Aufbau eines starken Netzwerks, die alltagsnahen Impulse und die Prozessbegleitung – das war wirksam.
Wie bewertest du die Mischung aus Präsenz und Online?
Thorsten Klaus: Andrea und ich hatten den Anspruch die Inhalte immer wieder auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden anzupassen. Wir waren in der Prozessbegleitung – mit hoher Zielorientierung und zugleich hoher Prozessorientierung.
In den Online-Sessions gab es einen lebendigen Mix aus Impulsen von Gästen und Interaktionen: Breakouts, Reflexionen in Teams, Peer-Gruppen und Fallberatungen. Zugleich nehmen wir mit, dort noch mehr Raum für informelle Gespräche einzubauen – das ist machbar und sinnvoll.
Wem empfiehlst du „Schule neu denken“?
Thorsten Klaus: Schulleitungen, die wirklich etwas bewegen wollen! Schulleitungen, die im Idealfall mitten im Transformationsprozess sind oder bereit sind, ihn jetzt zu starten.
Unsere wichtigste Empfehlung: Anmelden sollten sich idealerweise zwei, drei oder mehr Personen aus der Schulleitung. Die Erfahrung aus der ersten Runde zeigt: Die Schulleiter:innen, die als Teams teilgenommen haben, haben „Schule neu denken“ als besonders gewinnbringend erlebt.
Schulleiter:innen, die als Teams teilgenommen haben, haben „Schule neu denken“ als besonders gewinnbringend erlebt.
Wie stellt ihr sicher, dass die Teilnehmenden sich mit ihren individuellen Fragen gehört fühlen?
Thorsten Klaus: Ganz einfach: Die Teilnehmenden und ihre Fragen und Bedarfe stehen bei uns im Vordergrund. Bei „Schule neu denken“ gibt es, strenggenommen, keine Teilnehmenden – sondern nur Teilgebende.
Was hilft dabei, Schule wirklich als Organisation in Bewegung zu bringen?
Thorsten Klaus: Auf den Balkon zu steigen, von oben auf die Tanzfläche des Schulalltags zu schauen und wirksame Interventionen zu gestalten – solche Balkonbesuche kommen im Schulmanagementalltag häufig zu kurz.
Unsere Prozessbegleitungsreihe gibt Methoden, Raum und Zeit dafür. Der Mix aus Beratung, Training und Wissens- und Methodenimpulsen stärkt die professionelle Intuition der Schulleitungen für die Organisation und Führung wirksamer Transformationsprozesse. Diese Mischung aus Professionalität und Gespür macht den Unterschied.
„Schule neu denken“ geht 2026 in die nächste Runde. Es gibt noch wenige Plätze für Schulleitungen und Schulleitungsteams.