Führen im Dialog – Kommunikation als Schlüssel für gelingende Veränderung
Unter diesem Leitgedanken fand vom 2. bis 4. September 2025 die diesjährige Sommerakademie für Schulleitungen aus Baden-Württemberg statt. Mit über 100 Schulleiter:innen ging es in Bad Wildbad ganz praktisch darum, wie modernes Leadership in Schule gelingen kann.
Eröffnet wurde die Sommerakademie von Prof. Dr. habil. Thomas Riecke-Baulecke, Präsident des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Baden-Württemberg, und Martin Fugmann, Geschäftsführender Vorstand der Heraeus Bildungsstiftung.
Führen im Dialog heißt, Vertrauen aufzubauen – durch Zuhören, Verstehen und das Ernstnehmen unterschiedlicher Perspektiven,
betonte Martin Fugmann. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und der wachsenden Rolle von KI eröffnet empathische Kommunikation die Chance, Schulgemeinschaften stark für Veränderung zu machen.
Die Keynote von Prof. Dr. Thomas Koch (Universität Mainz) machte deutlich, warum Menschen Veränderungen oft scheuen – und wie Kommunikation dennoch Wege eröffnet. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch von Kultusministerin Theresa Schopper, die in ihrem Grußwort und im direkten Austausch die Bedeutung von Kommunikation als Führungsinstrument betonte.
Vier Perspektiven für wirksame Führung
Im Auftrag des Ministeriums für Kultus und in Kooperation mit dem ZSL hat die Heraeus Bildungsstiftung mit ihrem Trainer:innenteam den zweiten Tag der Sommerakademie gestaltet. In den Workshops setzten die Teilnehmenden vier Schwerpunkte, die für eine zukunftsfähige Schulkultur zentral sind:
- Stärkenorientierung: Defizite analysieren kann jede:r – entscheidend ist, das Beste in sich und anderen sichtbar zu machen. Wer Stärken benennt und ins Handeln bringt, fördert Motivation, Selbstwert und nachhaltige Entwicklung.
- Beziehungen stärken: „Ehrliche Präsenz“ und Selbstführung, Kernelemente der Neuen Autorität, helfen Schulleitungen auch in Konflikten Halt zu geben – ohne Druck, sondern durch klare Haltung und verbindliche Beziehung.
- Reaktion und Deeskalation: Schulalltag bedeutet Unvorhergesehenes. Improvisationsübungen machten erfahrbar, wie es gelingt, flexibel zu bleiben, Positives zu unterstellen und herausfordernde Gespräche souverän zu meistern.
- Psychologische Sicherheit: Sie ist der Schlüssel für Offenheit, Lernen und Innovation. Wenn sich Schulleitungen und Lehrkräfte trauen, Fehler zu reflektieren und Ideen einzubringen, entsteht der Nährboden für eine resiliente und lernende Schule.
Leadership heißt: Haltung zeigen
Die Rückmeldungen der Schulleitungen machten deutlich, welche Herausforderungen sie bewegen: das Kollegium durch schwierige Situationen zu führen, die eigene Autorität zu stärken oder festgefahrene Muster aufzubrechen. Genau hier setzen die Impulse des Tages an. Leadership bedeutet nicht, alles zu wissen oder zu kontrollieren – sondern Räume zu schaffen, in denen Vertrauen, Klarheit und Kooperation möglich werden.
Wirkung, die bleibt
Der Tag zeigte eindrücklich: Veränderung an Schule gelingt nicht allein durch Konzepte, sondern durch Kommunikation – und die Haltung dahinter. Schulleitungen nahmen konkrete Strategien mit, wie sie Stärken sichtbar machen, in Konflikten präsent bleiben, souverän reagieren und Sicherheit im Team fördern können. So entsteht Wirkung, die über den Workshoptag hinaus in den Schulalltag trägt.