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Schule wirksam leiten – Unterricht erfolgreich gestalten

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Einblicke in den Forschungsstand zur Wirksamkeit von Schulleitungen erhalten, das eigene Führungshandeln reflektieren und erkennen, wie man das Lernen der Schüler:innen positiv beeinflussen kann – das waren Ziele der Sommerakademie 2023. Staatssekretärin Sandra Boser, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, besuchte die Sommerakademie und tauschte sich mit den Schulleiter:innen über ihre aktuellen Bedarfe aus.

Prof. Dr. Thomas Riecke-Baulecke betonte in seiner Begrüßungsrede die Relevanz der Schulleiter:innen als Schlüsselfiguren für den Wandel an Schulen und Martin Fugmann, geschäftsführender Vorstand der Heraeus Bildungsstiftung, ermutigte sie in seiner Ansprache, trotz Krisenstimmung und -rhetorik in der aktuellen Bildungsdiskussion den Idealismus nicht zu verlieren. Wie das mit den Erfahrungen einer „kollektiven Wirksamkeit“ und mithilfe der eigenen Haltung gelingen kann, erfahren Sie in einem Auszug der Rede hier.

Wirksamkeit von Schulleitungen

Prof. Dr. Martin Bonsen (Universität Münster, Institut für Erziehungswissenschaft) gab in seinem Eröffnungsvortrag Einblicke in Studien zur Wirksamkeit von Schulleitungen. Seit den 1990er-Jahren sind Schulleiter:innen Gegenstand der Diskussion um Schulentwicklung. Wirksame Schulleitungen, so Bonsen, arbeiten u. a. an einer entwicklungsorientierten Schulkultur, entwickeln das „professionelle Kapital“ im Kollegium (z. B. gut ausgebildete Lehrkräfte, die interagieren), fördern kooperatives Arbeiten an der Schule und rücken die Kerntätigkeit der Lehrkräfte, also das Unterrichten, in den Mittelpunkt.

So wie wir sind, so leiten wir

Über Identität und die Kultur des Lernens referierte Sarah Kupke, Head of Professional Learning, ECIS – The Educational Collaborative for International Schools. Die Ausgangsfrage für die Entwicklung einer Haltung als Schulleitung sei – und dabei zog sie den „Golden Circle“ von Simon Sinek heran – das „Why“, also das „Warum“: Warum sind wir Schulleiter:innen geworden? Werte, Identität und Kultur prägen die Antworten, so Kupke. Sie forderte auf, sich zur Annäherung an das „How“, also das „Wie“, zu fragen: Wie führen wir unser Team am besten, damit sich jedes Kind, jede Familie und jede Lehrkraft wertgeschätzt fühlt und einen Beitrag zu unserer Schulgemeinschaft leisten kann?

Vom Nowland zum Nextland

Begleitet vom Trainer:innen-Team der Heraeus Bildungsstiftung blickten die Teilnehmer:innen am zweiten Veranstaltungstag fokussiert auf ihr heutiges Schulleitungshandeln im „Nowland“: Welche Werte leiten mich? Welche Führungsstile wende ich heute schon bewusst an? Wann bin ich durch mein Leitungshandeln lernwirksam? Im zweiten Schritt erarbeiteten sie konkrete Bilder vom zukunftstauglichen „Nextland“: Welches Signal aus der Zukunft empfange ich? Wer ist schon im „Nextland“ angekommen und was kann ich von ihm lernen? Was brauche ich, um vom Now zum Next zu gelangen?

Der dritte Veranstaltungstag war geprägt von zahlreichen Foren zum Thema „Wirksamkeit von Schulleitungen“, aber auch u. a. zu „Digital Leadership“. Roger Spindler, Direktor der Schule für Gestaltung Bern und Biel und Referent des Zukunftsinstituts Frankfurt a. M., gestaltete mit seinem Vortrag „Denken in Rundungen – ein Systemsprung für die Bildung“ den Abschluss der Sommerakademie 2023.

v.l.n.r.: Prof. Dr. Thomas Riecke-Baulecke, Staatssekretärin Sandra Boser und Martin Fugmann, Geschäftsführender Vorstand der Heraeus Bildungsstiftung, bei der Sommerakademie 2023 in Bad Wildbad.

Programm der Sommerakademie 2023