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#Über­Corona­Informiert?! – Ver(w)irrt zwischen Wissenschaft, Politik und Medien?

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Dr. h. c. Beate Heraeus (Vorstandsvorsitzende der Heraeus Bildungsstiftung) und Moderator Manuel Hartung (DIE ZEIT) luden am 24. Juni 2020 Dr. Claus Kleber (erster Moderator des ZDF-„heute-journals“) und Dr. Mai Thi Nguyen-Kim (Wissenschaftsjournalistin, TV-Moderatorin und Videoproduzentin) zum virtuellen Talk PRO DIVirtuell ein. Leitfragen des Gesprächs waren: Wie finden wir uns als Medienkonsumenten im aktuellen Infodschungel der Corona-Zeit zurecht? Wo liegt auch unsere Verantwortung bei der Rezeption von Nachrichten? Und welche Rollen können Journalismus und Wissenschaft erfüllen?

Die Relevanz von Schule als Ort des Austauschs über aktuelle gesellschaftliche und politische Ereignisse machten die Mitdiskutanten Petra Dikic und Nicolas Ebeling, Schüler der Schillerschule Frankfurt am Main, deutlich. Zahlreiche Gäste aus Schule, Medien, Stiftungen und Kultur brachten sich im Chat oder per live-Video in den Talk ein.

Leidenschaftlich ehrlich sein

Dr. Claus Kleber betonte in seinem Input die Einzigartigkeit der dominanten und anhaltenden Medienpräsenz des Themas „Corona“ und machte die Herausforderung deutlich, als Journalist auch in dieser außergewöhnlichen Zeit in einer objektiven Rolle zu bleiben. „Leidenschaftlich ehrlich, aber sonst nicht leidenschaftlich“ wolle er die nächsten Ergebnisse des Corona-Geschehens betrachten. Die Medienkonsumenten, sich selbst eingeschlossen, rief er auf, sich die Zeit zu nehmen, Nachrichten, Posts oder Tweets zu hinterfragen und sich der Verantwortung bewusst zu werden, die man selbst durch das Teilen von News trägt.

Mehr Medienkompetenz, mehr Wissen

Die Aufmerksamkeit, die die Wissenschaft gerade durch die Medien und die Gesellschaft erfahre, freue sie prinzipiell, so Dr. Mai Thi Nguyen-Kim – allerdings gelte es, mit realistischen Erwartungshaltungen an wissenschaftliches Arbeiten heranzutreten. Dabei könne helfen: mehr naturwissenschaftliche Allgemeinbildung. Sinnvoll fände sie, wenn dies parallel mit einer größeren Medien- und Methodenkompetenz gerade auch von jungen Menschen einhergehe. Warum nicht in der Schule journalistische Beiträge, ihre Machart und ihre Wirkungsweise untersuchen?

Mit den Schüler*innen in Kontakt bleiben

Schule als Ort der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen und des generationenübergreifenden Austauschs – diese Relevanz betonte auch Dr. h. c. Beate Heraeus in ihrem Schlusswort. Die Rolle der Lehrerinnen und Lehrer beim miteinander-im-Gespräch-Bleiben sei enorm wichtig – gerade auch im Hinblick auf Kinder und Jugendliche, denen zu Hause der Austausch fehle.

Mitschnitt der Veranstaltung

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