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Bündnis aus 94 Organisationen fordert Neustart für Deutschlands Bildung

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Die dringend benötigte Transformation des deutschen Bildungssystems lässt sich nur mit vereinten Kräften von Politik und Zivilgesellschaft angehen. Aus dieser Überzeugung heraus haben wir uns der Initiative #NeustartBildungJetzt angeschlossen und gemeinsam mit 93 Organisationen konkrete Ideen für einen kontinuierlichen und integrativen Dialogprozess vorgelegt.

Kooperation als Grundgedanke des Konzepts

Der Grundgedanke des Konzepts ist Kooperation – sowohl zwischen den unterschiedlichen politischen Ebenen und Ressorts, als auch zwischen Politik und Zivilgesellschaft. Die hinter dem „Bildungsdialog für Deutschland“ stehenden Organisationen sind bereit, ihre jeweiligen Kompetenzen und Erfahrungen aktiv in den Reformprozess einzubringen, um die Politik bestmöglich zu unterstützen und ganzheitliche Lösungen zu finden. Diese neuartige Zusammenarbeit von Bildungspraxis, Wissenschaft und Zivilgesellschaft mit der Politik kann nach Ansicht der Initiator:innen die nötige Kraft und Dynamik entfalten, um das Bildungssystem in Gänze zukunftsfest zu machen.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat bereits auf die Initiative reagiert und will sich dem Bildungsdialog stellen.

Im Sinne des offenen Charakters verzichtet das Konzept bewusst auf inhaltliche Reformvorschläge, sondern stellt die Gestaltung des Dialogprozesses in den Mittelpunkt. Mit Blick auf die Bildungshoheit der Länder schlagen die Verfasser:innen vor, dass die Bundesländer den Prozess initiieren – zum Beispiel im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz. Die Steuerung könnte bei den zuständigen Fachministerkonferenzen von Kultusministerkonferenz (KMK) und Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) angesiedelt sein.

„Bildungsdialog für Deutschland“ stärkt auch die Demokratie

Im ersten Schritt des Dialogs müssten sich die Beteiligten auf gemeinsame Handlungsfelder verständigen. Ein Großteil der inhaltlichen Arbeit würde in Fachforen erfolgen, in denen Akteur:innen aus Politik, Kommunen, Verwaltung, Bildungseinrichtungen, Verbänden, Wissenschaft und Gewerkschaften vertreten sind und deren Zusammensetzung je nach Themenfeld variiert. Geeignete Beteiligungsformate begleiten die Arbeit der Fachforen. Über Präsenz- oder Online-Veranstaltungen können auch gesellschaftliche Gruppen ihre Perspektiven einbringen, die sonst eher wenig Gehör finden, allen voran Kinder und Jugendliche. Die Ergebnisse aus den Fachforen werden auf regelmäßigen Spitzentreffen von Politik und Zivilgesellschaft zusammengetragen und zu konkreten Zielen – zum Beispiel politischen Maßnahmen – verdichtet. Für die Steuerung des Dialogprozesses empfiehlt das Bündnis zudem eine professionelle Unterstützungsstruktur, die gemeinsam von Politik und Zivilgesellschaft getragen werden könnte. Wichtig ist in jedem Fall, die Kontinuität des Prozesses über Legislaturperioden hinweg sicherzustellen.

„Der ‚Bildungsdialog für Deutschland‘ löst eine zentrale Herausforderung unseres Bildungssystems: die Kommunikation zwischen Ebenen und Ressorts wird ausgebaut und die Beteiligung der Menschen an der Basis, allen voran die Lehr- und Fachkräfte, Eltern und Kinder gestärkt. In Zeiten der Polarisierung setzen wir damit ein Zeichen für ein Miteinander, schaffen einen Ort der Konsensfindung und fördern Teilhabe und Gemeinsinn. Der Bildungsdialog eröffnet dadurch nicht nur die große Chance auf einen echten Neustart in der Bildung, sondern stärkt zugleich unsere Demokratie“, betonen die Initiator:innen.

Der „Bildungsdialog für Deutschland“ knüpft unmittelbar an den Appell für einen Nationalen Bildungsgipfel aus dem März 2023 an. Mit 94 Organisationen – darunter Bildungs-, Wohlfahrts-, Eltern- und Fachkräfteverbände, Gewerkschaften, Stiftungen und Bildungsinitiativen – weist die Initiative eine breite gesellschaftliche Unterstützung für das Konzept auf.

Weitere Informationen unter #NeustartBildungJetzt