Heraeus Bildungsstiftung setzt neue Impulse für die Vielfalt der Berufe

Neuer Stiftungssitz in Hanau eröffnet

 

„Die Verschiedenheit des Denkens und der Lösungsansätze werden unsere Gesellschaft auf Dauer befähigen, differenzierte Antworten auf Zukunftsfragen entstehen zu lassen.“ Mit diesen Worten eröffnete Dr. h. c. Beate Heraeus, Vorstandsvorsitzende der Heraeus Bildungsstiftung, den neuen Stiftungssitz in Hanau. Die Heraeus Bildungsstiftung, eine der drei gemeinnützigen Heraeus-Stiftungen, erwarb das traditionsreiche Haus der Nachfahren der Stiftungsgründerinnen, um ihn als einen inspirierenden Ort für Innovation und Austausch zu nutzen. Gemeinsam mit Hessens Finanzminister Michael Boddenberg, Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt (Vorstandsvorsitzender Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt) und Gästen aus Handwerk, Politik, Bildung, kooperierenden Stiftungen und Wissenschaft übergaben sie das Anwesen seiner Bestimmung.

 

(Hanau, 22.7.2021) „Dieses Haus bietet Wurzeln und Flügel zugleich. Es ist ein Ort der Freiheit, alles zu denken, zu experimentieren, abzuwägen und zu entscheiden“, so Dr. h. c. Beate Heraeus. Ihre Eröffnungsrede war geprägt vom Leitsatz der Stiftung: Persönlichkeit macht Schule – Schule macht Persönlichkeit. Gerade in Phasen der Neuorientierung angesichts aktueller globaler Herausforderungen wie der Pandemie und auch der Wetterextreme betonte sie die Relevanz von mutigen, reflektierten Persönlichkeiten. Schulleitungen und Lehrkräfte sind die vielleicht wichtigsten gesellschaftlichen Vorbilder, die den jungen Menschen Mut machen und sie zugleich in ihren Talenten stärken.

Ein gutes Stichwort für Hessens Finanzminister Michael Boddenberg, der in seinem Beitrag „Meisterbrief und Abitur – Was Berufe der Zukunft benötigen“ auf die gewinnbringende Vielfalt von Berufen in unserer Gesellschaft einging. „Meisterbrief und Abitur. Beides bietet hervorragende Möglichkeiten, um beruflich glücklich und erfolgreich zu werden. Wer das Abitur in der Tasche hat, ist nicht automatisch erfolgreicher oder zufriedener in dem was er tut. Es geht darum, dass junge Menschen ihre Berufe geleitet von Interessen und Fähigkeiten auswählen und auf diesem Weg unterstützt werden. In Hessen gibt es seit 2005 auch die Möglichkeit, mit einem Meisterbrief zu studieren. Für junge Menschen ist in unserem Land also vieles möglich. Es gibt sehr gute Rahmenbedingungen für eine attraktive Bildung und Ausbildung. Daran wirkt erfolgreich auch die Heraeus Bildungsstiftung mit. Zur Eröffnung des neuen Sitzes der Stiftung gratuliere ich daher recht herzlich.  Was das Handwerk in unserem Land Besonderes leistet, sehen wir im Übrigen auch an den fristgerecht abgeschlossenen Umbaumaßnahmen am neuen Stiftungssitz. Ohne die hervorragenden lokalen Handwerksfirmen und ihren jungen Chefs hätte das Stiftungshaus nicht so professionell umgebaut werden können“, erklärte er.

Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt beschenkte die Heraeus Bildungsstiftung nicht nur mit Live-Musik, sondern auch mit seinem Impulsvortrag „Tun, was fehlt und nützt – Stiftungsarbeit in einer herausfordernden Zeit“, in dem er die Bedeutung der Bildung der Persönlichkeit, die Befähigung des Einzelnen zu Selbstbestimmung und Verantwortungsübernahme in der heutigen Zeit betonte. „Stiftungen müssen sich auf das Wichtige beschränken. Die multiplikatorische Idee der Heraeus Bildungsstiftung ist in dem Motto „Persönlichkeit macht Schule!“ präzise beschrieben. Dass die Heraeus Bildungsstiftung als Bildungsstiftung Schulleitungen, Schulverwaltungen und Lehrkräfte durch Persönlichkeitsbildung zu moderner Führung befähigt, ist aus meiner Sicht doppelt überzeugend: als Bildungsidee selbst, in moderner Wendung der Ideale der Aufklärung; aber auch stiftungsstrategisch, weil auf diese Weise eine Breitenwirkung erreicht werden kann“, so Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt.

 

Zur Stiftung

Die Heraeus Bildungsstiftung setzt sich seit über 55 Jahren für Bildungsthemen ein und konzentriert sich seit mehr als 20 Jahren auf Führungs- und Strategiefragen sowie Personal- und Organisationsentwicklung in Schulen. Die Stiftung vermittelt Schulleitungen, Schulaufsichten und Lehrkräften Kompetenzen in Management-, Kommunikations- und Führungsfragen. Mit ihren bundesweiten Veranstaltungen unterstützt sie jährlich über 3.500 Schulleiter*innen und Lehrkräfte in ihrer Arbeit. Seit 2017 wird sie vom Hessischen Kultusministerium mit der Qualifizierung für Schulleiter*innen in Hessen (QSH) beauftragt, andere Bundesländer folgten mit eigenen Kooperationen. Die Heraeus Bildungsstiftung ist Partner des Deutschen Philologenverbands beim Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“. Mehr unter www.heraeus-bildungsstiftung.de

 

Zur Geschichte des Hauses

Das Stiftungshaus, im Jahr 2020 modernisiert von lokalen Handwerksbetrieben, wurde 1923 im Auftrag der Familie Canthal gebaut. Gertrud Canthal, geb. Heraeus, war die Enkeltochter des Hanauer Firmengründers Wilhelm Carl Heraeus. Ihr Ehemann Werner Canthal war als Geschäftsführer und später Vorsitzender des Aufsichtsrates der Heraeus Holding GmbH und Quarzlampen GmbH tätig. Kathinka Platzhoff, eine Schwester von Gertrud Canthal und Nichte von Bertha Heraeus, die ebenfalls zeitweise in diesem Haus lebte, brachte einen Teil ihres Vermögens in die „Bertha Heraeus und Kathinka Platzhoff Stiftung“ ein, die später den Zusatz „Heraeus Bildungsstiftung“ erhielt.